Exerzieren
Ein exaktes, einheitliches Auftreten, klare Befehle und eine militärische Ordnung, diese Faktoren beeinflussen stark die Außenwirkung der Tiroler Schützen, bei Empfängen, Prozessionen und anderen Ausrückungen. Aufgrund der geschichtlichen Wurzeln des Tiroler Schützenwesens im Zusammenhang mit dem früheren System der Landesverteidigung, sind die Tiroler Schützen militärisch organisiert und strukturiert. Die Tiroler Schützen sind für ihr exaktes Auftreten und Handtieren mit der Waffe, dem Säbel der Kanone oder der Fahne bzw. Standarte bekannt, damit dies auch weiterhin so bleibt, werden laufend in den Kompanien und darüber hinaus Unterweisungen und Proben durchgeführt.
Die Exerziervorschriften des BTSK
In der militärischen Organisation jeder Kompanie setzen wir ein einheitliches und exaktes Auftreten um. Dabei wird die Einheitlichkeit der Exerziervorschriften des Bundes der Tiroler Schützenkompanien gefördert.
Leitfaden
Protokoll und Festabläufe – Schützenveranstaltungen/Schützenfeste
Die protokollarischen Abläufe von Veranstaltungen und Festen im Bund der Tiroler Schützenkompanien entspringen der Herkunft historischer Zeremonielle der Kaiserlichköniglichen Monarchie. Heute orientieren sie sich außerdem am diplomatischen Protokoll der Republik Österreich und unseres Heimatlandes Tirol. Das Schützenprotokoll beinhaltet Vorgaben, die die Abläufe von offiziellen Veranstaltungen und Festakten der Tiroler Schützenkompanien
beschreiben. Diese Abläufe unterliegen festgelegten Regeln, die dem Zweck dienen, eine entsprechende Kontinuität zu bewahren, um unsere Kultur, Bräuche und Gepflogenheiten des Tiroler Schützenwesens stets einheitlich und beständig qualitätsvoll zu präsentieren.
Dieses Dokument beinhaltet Informationen zur Durchführung von Landesüblichen Empfangen, Schützenempfängen, zur Rangfolge von Repräsentanten und Informationen zu Grundlegenden Abläufen bei Schützenveranstaltungen / Schützenfesten / Totengedenken / Kranzniederlegungen.
Das Exerzieren gehört zu den essentiellen Teilen des Tiroler Schützenwesens und ist daher auch in den 11 Leitmotiven abgebildet:
Exerzieren: Sicherheit, Exaktheit und Einheitlichkeit
Die geschichtlichen Wurzeln der Tiroler Schützen stehen im Zusammenhang mit dem früheren System der Landesverteidigung. Das Tiroler Schützenwesen ist deshalb militärisch organisiert. In der militärischen Organisation jeder Kompanie setzen wir ein einheitliches und exaktes Auftreten um. Dabei wird die Einheitlichkeit der Exerziervorschriften des Bundes der Tiroler Schützenkompanien gefördert. Dabei ist uns bewusst, dass regionale Ausprägungen die Vielschichtigkeit unseres Schützenwesens zeigen. Wir motivieren unsere Marketenderinnen und Schützenkameraden zum verlässlichen Ausrücken – auf Kompanieebene, aber auch außerhalb der Gemeinde- und Bataillonsgrenzen. Durch verantwortungsvolle Schulungen und Maßnahmen – insbesondere im Umgang mit den Waffen – steht die Sicherheit unserer Mitglieder an oberster Stelle.
„Handbüchel zum Exercieren“ – Die Ursprünge
Kammer-Kriegs-Rat und Obristen Leutnant Franz Freiherr von Castell und Weyerburg, Herr von Laimburg und Kaltern, im Jahr 1648 Kommandant der Festung Scharnitz, verfasst das erste Handbuch zum Exerzieren. Weil er die Methoden der sogenannten „Drillmeister“ ablehnte, kam er auf die Idee, für die Tiroler Landmiliz dieses Buch zu schreiben und sehr schön zu illustrieren. Somit war die Tiroler Landmiliz die erste „militärische Institution“ Österreichs, die eine schriftliche Anleitung zum Exerzieren hatte.
Castell riet den Ausbildnern dringend davon ab, die Schützen bei den Exerzierproben „krumpe Sprüng‘ und unnötige Sachen“ machen zu lassen. An die Offiziere gewandt sagte er, dass man als Befehlshaber zugleich geliebt und gefürchtet werden müsse. Mit Poltern und Fluchen und Schlagen erweiche man nur Stockfische, aber bei seinen Untertanen müsse man vermischte Worte mit dem nötigen Ernst verwenden.