In Salzburg wurde die Heilige Erentrudis von Erzbischof Paris Lodron vor 400 Jahren zur Landesmutter erklärt. Aus diesem Anlass wurde am Sonntag, 08. September 2024 ihr zu Ehren groß gefeiert. Ein Höhepunkt war die Prozession der ihrer Reliquien vom Stift Nonnberg zum Dom, sowie Erhard-Kirche im Nonntal und wieder zurück und Hauptmann Georg Huber von der Schützenkompanie Ramsau wurde die Ehre zuteil, einer der 4 Träger des Schreins sein zu dürfen. Dieses Ereignis findet nur alle 100 Jahre statt.
Der Festgottesdienst, bei dem man die Landesmutter umfassend würdigte, wurde im Salzburger Dom gefeiert. Mit einem großen Festakt am Domplatz zur Verehrung der Heiligen Erentrudis wurde das runde Jubiläum feierlich begangen. In ökumenischer Verbundenheit begrüßte Erzbischof Lackner den griechisch-orthodoxen Achimandrit Ilias Papadopoulos und den Vertreter der Neuapostolischen Kirche, Gerhard Reiffinger. Zudem feierten die Äbtissin des Benediktinerninnestiftes Nonnberg, Schwester Veronika Kronlacher und Alois Dürlinger, Dechant im Dekanat Salzburg Zentralraum, sowie Erzabt Korbinian Birnbacher vom Stift St. Peter, Abtpräses Johannes Perkmann und zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter weiterer Ordensgemeinschaften und kirchlicher Institutionen mit, ebenso der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer und die Tiroler Landtagsabgeordnete Katrin Brugger in Vertretung des Tiroler Landeshauptmannes Anton Mattle. Auch waren der Salzburger Landtag und mehrere Gemeinden vertreten, seitens der Stadt Salzburg etwa Vizebürgermeister Florian Kreibich.
Erzbischof Franz Lackner hob in seiner Festpredigt die außergewöhnliche Situation, ein Fest im 100-Jahrrhythmus zu feiern, hervor.
„Wir feiern heute gleichsam die Erinnerung einer Erinnerung und sind damit inmitten dessen, was wir als das Wesen von Kirche als Heilssakrament erkennen und würdigen.“
Die heilige Erentrudis steht aber leider im großen Schatten der beiden für die Erzdiözese Salzburg wichtigen heiligen Rupert und Virgil. Die 92. Äbtissin des Stift Nonnberg – ehrwürdige Mutter Veronika Kronlachner unterstrich nochmals in ihren Worten wie wichtig es ist, eine Frau – eine Mutter als Schutzpatronin zu haben.
Katrin Brugger, Tiroler Landtagsabgeordnete in Vertretung des Tiroler Landeshauptmannes Anton Mattle, zeigte sich beim Festakt am Domplatz erfreut, dieses Fest mitfeiern zu dürfen. Salzburg und Tirol teilen eine lange Verbundenheit. Sie hob die Werte der Heiligen Erentrudis hervor: „Glaube, Nächstenliebe und füreinander einstehen. Die Werte von Erentrudis haben über die Jahrhunderte nichts an Wichtigkeit verloren. Ihr Glaube und ihre Überzeugungen haben auch heute noch Gültigkeit und Wirkkraft“, betonte sie. Erentrudis Werte seien „zeitlose Werte“. Auf die Gegenwart und Zukunft bezogen, bekräftigte sie: „Es ist unsere Aufgabe, sie weiterzuleben.“
Zahlreiche Schützenkompanien und -abordnungen, Musikkapellen und hunderte Mitglieder der Heimatvereine und Chöre aus allen Salzburger Bezirken nahmen am Festgottesdienst im Salzburger Dom und am Festakt am Domplatz teil, so waren auch aus dem Bundesland Tirol die Bundesmusikkapelle Oberau/Wildschönau, sowie Fahnenabordnungen der Tiroler Schützen – des Bataillon Kufstein, des Bataillon Oberes Zillertal und der Jungschützenstandarte des Schützenviertel Tiroler Unterland – unter der Leitung des Kommandanten des Bataillons Kufstein und des Schützenviertels Unterland, Mjr. Manfred Schachner, sowie die Scharfschützenkompanie Wildschönau angereist. Die Scharfschützenkompanie Wildschönau mit Hauptmann Johann Gruber feuerte zu Ehren der ehrwürdigen Frauen von Kloster Nonntal eine exakte Ehrensalve ab.
Dieser Festakt am Domplatz endete nach der Defilierung mit einem Umzug der Schützen und Musikkapellen durch die Altstadt zum Festplatz in Nonntal, wo es noch einen gemütlichen Ausklang gab.
Auch Erzbischof Lackner und die Äbtissin des Stiftes Nonnberg, Schwester Veronika Kronlacher gesellten sich zu den Tirolern. Die Bundesmusikkapelle Oberau/Wildschönau spielte zu einem schneidigen Platzkonzert auf.
„Dieses Fest zu Ehren der Heiligen Erentrudis in Salzburg wird uns Tirolern noch lange in Erinnerung bleiben und voller Stolz blicken wir darauf zurück“, so Mjr. Manfred Schachner während der Rückfahrt in die Heimat.
Text: R. Schachner / h. Hagsteiner / Land Salzburg / Franz Neumayr