Herz Jesu Feierlichkeiten

Drum geloben wir aufs Neue, Jesu Herz dir ew’ge Treue

 

Die Herz-Jesu-Feierlichkeiten am Herz-Jesu-Wochenende haben für die Tiroler Schützen eine wichtige Bedeutung: Die Verehrung des heiligsten Herzen Jesu ist unweigerlich mit uns verbunden.

 

 „Das Herz-Jesu Gelöbnis ist nicht nur ein historisches Bekenntnis zum Herzen Jesu, vielmehr stellt es in der jährlichen Erneuerung unsere Festigung zum Glauben und unser Einstehen für unsere Heimat dar. Wir Schützen sehen uns mit unseren Leitmotiven und Grundsätzen als wichtiger Bewahrer und Förderer dieser Werte und unserer Gesellschaft. Und so legen wir diese Werte nicht einfach ab, wie die Tracht nach dem Ausrücken, sondern tragen diese immer in unserem Denken und Handeln mit uns.“ – Landeskommandant Major Thomas Saurer

Ursprünglich geht die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung vor allem auf die Jesuiten zurück. In Tirol steht sie allerdings in engem Zusammenhang mit der Zeit rund um die napoleonisschen Kämpfe: Im April 1796 wurde unser Land Tirol in Kriegsbereitschaft versetzt. Dies hatte zur Folge, dass sich ein aus 24 Mitgliedern bestehender Ausschuss der Tiroler Landstände bildete. Diese Männer trafen in Bozen zusammen, um über weitere Vorgehensweisen zu beratschlagen. Der Stamser Abt Sebastian Stöckl schlug schließlich dem Tiroler Landtag die Idee von Anton Paufler – Pfarrer von Wildermieming – vor, das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten.

Die Folge war ein bis dahin noch nie erlebter Zulauf an Freiwilligen zum Tiroler Landsturm. Als schließlich Hofers Truppen in der Schlacht gegen die Franzosen und Bayern überraschend siegten, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag. Er wird immer am zweiten Sonntag nach dem Fronleichnamsfest mit Gottesdiensten und Prozessionen gefeiert.Weerberg feiert als einziger Ort Tirols jedes Jahr an einem Freitag das Herz-Jesu-Fest, nach dem alten Tiroler Gelöbnis von 1796. Neben den örtlichen Vereinen, der Weerberger Herz-Jesu-Bruderschaft und zahlreichen Schützenabordnungen nehmen auch zahlreiche kirchliche und weltliche Würdenträger an dieser Prozession teil.

 

 

Bergfeuer zu Herz Jesu

 

In Tirol haben die Bergfeuer zu Ehren des Herz-Jesu eine große Bedeutung. Laut alten Aufzeichnungen wurden die Bergfeuer im Jahr 1796 das erste Mal entzündet. Zu dieser Zeit bedrängte Napoleon Tirol und so stellten die Tiroler ihr Land unter den Schutz des Herz-Jesu. Bevor Andreas Hofer mit seinen Schützen die legendäre Berg-Isel-Schlacht gegen die Franzosen und Bayern kämpfte, erneuerte er diesen „Bund der Treue“ mit Feuern auf den Berggipfeln. Der Brauch entstand im Bozner Raum und hatte einen eher praktischen Hintergrund: damals gab es nicht viele Möglichkeiten mit entfernten Landsleuten zu kommunizieren, deshalb wurden auf den Berggipfeln Signalfeuer entzündet um den Landsturm einzuberufen. Diese Feuer waren in Kriegszeiten das „Startzeichen“ zum gleichzeitigen Angriff auf den Feind.

Die Bergfeuer (Herz-Jesu-Feuer) sollen die Unlöslichkeit des „Bundes“ an das Herz-Jesu bekräftigen und stehen für Treue gegenüber dem Land Tirol! Formen wie „IHS“, Herze, Kreuze oder einfache Feuer an den Berggipfeln leuchten eindrucksvoll ins Tal herab…

Heute werden die Feuer oft in Form von Herzen, Kreuzen oder Schriftzügen („INRI“ oder „IHS“) entzündet und so der Bund mit dem Herzen Jesu jedes Jahr erneuert.

„Auf zum Schwur, Tiroler Land“

 

1) Auf zum Schwur, Tiroler Land,

heb zum Himmel Herz und Hand!

Was die Väter einst gelobt,

da der Kriegssturm sie umtobt,

das geloben wir aufs neue,

Jesu Herz, dir ewge Treue!

Das geloben wir aufs neue,Jesu Herz dir ewge Treue.

 

2) Wundermächtig immerfort,

warst du deines Volkes Hort,

stets in Not und Kriegsgefahr,

schirmtest du den roten Aar.

/; Drum geloben wir aufs neue,Jesu Herz, dir ewge Treue! /:

 

3) Fest und stark zu unsrem Gott

stehen wir trotz Hohn und Spott,

fest am Glauben halten wir,

unsres Landes schönster Zier.

/; Drum geloben wir aufs neue,Jesu Herz, dir ewge Treue! /:

 

4) Auf dem weiten Erdenrund,

gibt es keinen schönern Bund.

Lästern uns die Feinde auch,

Treue ist Tiroler Brauch.

/; Drum geloben wir aufs neue,

Jesu Herz, dir ewge Treue! /:

 

Text: Pfarrer Josef Seeber 1896.

Melodie: Ignaz Mitterer 1896.

 

Herz-Jesu-Glocke der Tiroler Schützen in der Jesuitenkirche Innsbruck 

Die Herz-Jesu-Glocke im Ton e wird 1959 in Erinnerung an das Kriegsjahr 1809 im Auftrag des Bundes der Tiroler Schützenkompanien von der Glockengießerei Graßmayr in Innsbruck gegossen und im Ostturm der Jesuitenkriche aufgehängt. Sie ist dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht.

Die Glocke wiegt 9.050 kg und hat einen Durchmesser von 2,48 m. Damit ist sie die viertgrößte Glocke Österreichs nach der Pummerin in Wien (20.132 kg), der Salvator-Glocke im Salzburger Dom (14.256 kg) und der Friedensglocke in Telfs (10.180 kg).

Die Herz-Jesu-Glocke wird jeden Freitag um 15.00 Uhr, an kirchlichen Feiertagen und zu besonderen Anlässen geläutet.

Herz-Jesu-Gelöbnis: Jährliche Erneuerung

Jährlich erneuert das Land Tirol, gemeinsam mit den Tiroler Schützen, den Traditionsverbänden das Herz-Jesu-Gelöbnis Feierlich mit einem Festakt.

225 Jahre Herz Jesu

Die Gelöbniserneuerung 2021 zum 225 Jahr-Jubiläum des Gelöbnisses fand die offizielle Feier des Landes in Stift Stams statt. Das 225. Jubiläum soll mit den Herz-Jesu-Gelöbnis-Gottesdiensten im ganzen Land auch an Abt Sebastian Stöckl (Stift Stams) erinnern. Die Tiroler Schützen und die Traditionsverbände beginnen das Jubiläum traditionell mit der Schützenmesse in der Jesuitenkirche. 

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