Abschied von Erzbischof em. Alois Kothgasser
Am 22. Februar 2024 verstarb der ehemalige Diözesanbischof von Innsbruck und emeritierter Erzbischof von Salzburg, Dr. Alois Kothgasser. Tiroler und Salzburger Schützen nahmen gemeinsam Abschied von Erzbischof em. Dr. Alois Kothgasser SDB im Salzburger Dom.
Die Trauerfeierlichkeiten für Alois Kothgasser fanden am Samstag 09.03.2024 mit einem Requiem im Salzburger Dom ihren Höhepunkt. Rund 1.500 Trauergäste aus Kirche und Öffentlichkeit haben sich zu dem feierlichen Requiem für den verstorbenen Alterzbischof eingefunden. Erzbischof Franz Lackner stand der Feier vor und hielt die Predigt. Neben Nuntius Erzbischof Pedro Lopez Quintana, der eine Botschaft von Papst Franziskus verlas, nahmen über 20 Bischöfe und mehr als 150 Priester und Geistliche an dem Requiem teil. Kardinal Christoph Schönborn und Militärbischof Werner Freistetter waren aufgrund von Krankheit verhindert. Dazu auch fast alle Weihbischöfe und einige emeritierte Bischöfe. Ebenso gaben zahlreiche Äbte und Ordensobere dem Verstorbenen das letzte Geleit. Die Präsenz zahlreicher nicht katholischer-geistlicher Würdenträger war ein Beweis für das hohe Ansehen des Verstorbenen.
Vonseiten der Politik und des öffentlichen Lebens erwiesen unter anderem die Landeshauptleute von Salzburg und Tirol, Wilfried Haslauer und Anton Mattle sowie zahlreiche Vertreter aus Nationalrat, Bundesrat und den Ländern Salzburg, Tirol und Steiermark dem Verstorbenen die letzte Ehre.
„Für meine Schützen hab‘ ich immer Zeit“ – Erzbischof em. Dr. Alois Kothgasser SDB
Dies starke Verbindung zu den Tirolerinnen und Tirolern, dabei speziell zu den Tiroler Schützen zeigte sich beim Träger der Goldenen Verdienstmedaille des Bundes der Tiroler Schützenkompanien bis zu Letzt.
Erst 2022 wirkte er als Hauptzelebrant der Tiroler Schützenwallfahrt im Marien-Wallfahrtsort Absam. Bei seiner Predigt strich er dabei eben diese starke Verbidnung zu Tirol bereits durch die Abwandlung eines bekannten Liedes hervor:
„Tirol isch lei oans,
isch a Landl, a kloans,
isch a schians, isch a feins,
und des Landl isch – auch – meins.“
In seiner Predigt ging er auch näher auf die Tiroler Schützen ein:
„Was gilt es heute zu schützen und zu bewahren? Ich möchte ausgehen von eurer Lebenswelt in den Kompanien, die immer schon auf Tradition und Gemeinschaftssinn Wert gelegt hat.
Als Erstes möchte ich die Salve nennen. Sie gilt als Gruß und Ehrerbietung. Die Kunst der Salve besteht darin, dass man anschließend nicht wissen sollte, wie viele geschossen haben, sondern es der Kompanie gelingt, einen Schuss abzufeuern. Dazu braucht es die Aufmerksamkeit für die anderen und den gemeinsamen Blick auf den Kommandanten. Auch unser Leben kann nur gelingen, wenn wir ein Ziel vor Augen haben, wenn wir wissen, wozu wir leben.
Zweitens muss der Schütze mit der Waffe behutsam umgehen. Vorsicht und Rücksicht im Umgang mit uns selbst und anderen zeichnen einen reifen Menschen aus. Im Leben als Christin und Christ braucht es Regeln, damit ein friedliches Zusammenleben möglich ist.
Und ein drittes: der unverzichtbare Zusammenhalt in der Kompanie. Ihr stellt euch zur Verfügung und übernehmt in euren Dörfern wichtige Dienste für die Gemeinschaft. Dabei besteht eine besondere Aufgabe darin, eine offene Tür zu haben für andere.“
Tiroler und Salzburger Schützen nahmen gemeinsam Abschied
Die würdige Verabschiedung wurde begleitet von Abordnungen des Bundes der Tiroler Schützenkompanien mit Landeskommandant Major Thomas Saurer, Mitgliedern der Bundesleitung, der Bundesstandarte, als führendes Feldzeichen des Landes Tirol und von Abordnungen des Landesverbands der Salzburger Schützen mit Landeskommandant Josef Braunwieser und Mitgliedern des Salzburger Landesvorstands. Die Ehrenformationen stellte für die Tiroler Schützen die Feller-Schützenkompanie St. Johann in Tirol mit Hauptmann Oliver Wieser und für die Salzburger Schützen der Peter-Sieberer-Schützenverein Pfarrwies mit Obmann Bernhard Hutter. Der Sarg von Erzbischof em. Alois Kothgasser wurde von 6 Offizieren, jeweils 3 Offizieren der Tiroler und Salzburger Schützen, begleitet.
Die Feller-Schützenkompanie St. Johann in Tirol verabschiedete den Erzbischof mit einer exakten Ehrensalve.
„Verbunden in großem Dank und Anerkennung werden wir unserem Erzbischof Alois stets ein ehrendes Andenken bewahren! Ruhe in Frieden,
Kamerad Alois!“,
vermeldete Tirols Landeskommandant Mjr. Thomas Saurer am Domplatz, bevor der Schuss aus den Gewehren der St. Johanner durch die Salzburger Altstadt donnerte. Als letzter Gruß für einen Schützenfreund.