Bereits in einer Privaturkunde aus dem Jahre 1703 werden die Rietzer Schützen erwähnt und
haben im selben Jahr an der historischen Schlacht auch an der „Pontlatzerbrücke“ teilgenommen.
Der älteste Schießstand in Rietz befand sich beim ehemaligen Gasthof Post. Die Kleidung der Schützen war damals ein „roter Tscholder, weiß-grauer Spitzhut ohne Krempe mit 3 Federn (rot-weiß-grün)“. Als Gewehre wurden Vorderlader verwendet.
Am 12. Mai 1895 wurde in Rietz ein neuer Schiessstand bei der Antoniuskirche eingeweiht, wobei auch Erzherzog Ferdinand Karl Ludwig anwesend war und das Fest durch seine
Anwesenheit auszeichnete. Dieser Schiessstand wurde im Jahre 1947 durch eine Brandkatastrophe zerstört.
Die Kompanie erhielt 1896 eine „neue Tracht“, nämlich graue Röcke und Hüte mit einer Geierfeder.
Im Jahre 1954 erhielt die Schützenkompanie Rietz schliesslich ihre heutige Festtracht. Die usgehuniform von 1896 graues Röckl mit Hut und Geierfeder) wurde aber bis zum heutigen Tag beibehalten und wird am
Seelensonntag, bei Begräbnissen und sonstigen internen Anlässen getragen.
Seit 1972 werden von der Schützenkompanie Rietz Gewehre vom Typ K98 verwendet.
Zu den traditionellen Ausrückungen gehören die Fronleichnams- und Herz-Jesu-Prozession, das Kriegergedenken am Allerseelensonntag, sowie die jährliche Teilnahme am Bataillonsfest Petersberg. Beim Landesfestzug 1984 in Innsbruck konnte die Fahne der Schützenkompanie Rietz (vom bekannten Rietzer Künstler Heinrich Kluibenschedl geschaffen) als älteste des Bataillons, diesem vorangetragen werden.
Im Jahre 1996 wurde die in Eigenbau gefertigte Schützenkanone beim Bataillonsfest gesegnet, und der damalige LH Wendelin Weingartner liess es zum ersten mal „krachen“!
Anlässlich des Schützenkirchtages 2002, konnte eine neue Schützenfahne (originalgetreue Kopie unserer
historischen Fahne) gesegnet und in Rietz nach 55 Jahren wieder ein Schiessstand mit eigenem Schützenheim feierlich eröffnet werden. Gleichzeitig ist aus der Schützenkompanie heraus eine eigene Schützengilde (Sportschützen) gegründet worden. Letzter grosser Höhenpunkt war im Vorjahr das aktive Mitwirken beim Landesfestumzug in Innsbruck zum Gedenken an den grossen Tiroler Freiheitskampf vor 200 Jahren.