Die Werke abenländischen Geistes und Tiroler
Landeskultur, die seit dem Jahre 1273 in der Geborgenheit der Mauern des Stiftes Stams geschaffen und gepflegt
wurden, mussten durch
die Jahrhunderte herauf von den verschiedensten
Feinden verteidigt werden. Verteidigt von den Oberinntalern, besonders aber von den Stamser Schützen.
Urkundlich bereits vom 15. April bis 22. Juli 1487 im Kampf, gemeinsam mit den Truppen des späteren Kaisers Maximilian des J., in der Schlacht bei Calliano erwähnt, unterstanden sie dem Abt und Gericht »Stambs
Seit 1647 waren sie im 11. Viertel »Unteres Oberinntal« unter Viertelhauptmann Burghard Lackmann, Pfleger auf Ehrenberg, zusammengefasst und so wie alle anderen Tiroler Schützen zur Verteidigung der Grenzen unseres Heimatlandes aufgerufen. Bei Einsätzen der Stamser Kompanie ausserhalb des Gerichtes Stambs hat das Stift die Versorgung und Verpflegung übernommen; so zum Beispiel im Jahre 1704 unter Abt Franz durch die Einzahlung von 600 Gulden an die Landeskasse. Im Jahre 1791 hatte die Gemeinde Stams bereits 553 Einwohner und die Stamser Schützen waren im Kreis Oberinntal, dem heutigen Schützenregiment Oberinntal, zusammengefasst. Kreiskommandant war damals ein Sohn des Hirschenwirtes in StamsThannrain:
Hauptmann Alois Kluibenschedl - nach ihm ist die Kompanie heute benannt.
Hauptmann Kluibenschedl wurde am 13.
Juli 1772 in Thannrain geboren, nahm am 20. September 1806 das Stamser Ordenskleid eines Laienbruders aus der Hand des bekannten Prälaten Sebastian Stöckl entgegen. Durch die Beschlagnahme des Klosters durch die
Bayerische Regierung wurde Kluibenschedl zu einem »Flüchtling«. Seine Freiheitsliebe und sein
religiöser Sinn liessen ihn jedoch nicht ruhen. Nach jahrelanger
Gärung im Volke kam es
am
5. Dezember 1813 wieder zum offenen Ausbruch gegen die Bayern. Alois Kluibenschedl
stellte sich an die Spitze der Tiroler Schützen und kämpfte
(~r seinen Glauben und seine Heimat. Erfolg
war ihm unmittelbar keiner beschieden - die Übermacht
des Gegners war zu gross. Doch Tirol kam bald danach zur Ruhe und zu seinem Herrscherhaus Osterreich zurück.
Kluibenschedl lebte fromm und sehr bescheiden in seinem geliebten Stams bis zum
21. Feber 1864 und ist rechts oberhalb der Treppe an der Kirchhofsmauer begraben. Die gusseiserne
Grabplatte trägt das Wappen der Familie Kluibenschedl
und eine vom Verstorbenen selbst verfasste
Inschrift.
Ab der Mitte des vorigen Jahrhunderts ging
die Schützentradition mehr auf die Stand- und
Gildeschützen über. Erst nach dem 2. Weltkrieg ergriffen
Heimkehrer unter der Anleitung von Major Gottlieb Klocker aus Roppen und Schützenobmann Josef Staudacher sen. aus Stams die Initiative zur Wiedergründung der Schützenkompanie
Stams. Unter damals schwierigsten Bedingungen und mit viel Idealismus wurden Gewehre, Trachten und die Fahne der »Hauptmann Alois Kluibenschedl-Schützenkompanie Stams« angeschafft. Seit
1959 hat sich die Kompanie Stams in den Reihen des Oberinntaler Schützenregimentes
voll bewährt.
Am 9. August 1981 wurde das 4. Treffen der Schützen der Alpenregion
in Stams durchgeführt. Ein starker Jungschützenzug im Rahmen der Kompanie wird
dafür sorgen, dass die Schützentradition
in Stams nicht abbricht.
- Staudach 12
- 6422 Stams