Anlässlich des spanischen Erbfolgekrieges im Jahre 1703 haben sich laut Urkunde aus Zams - die Fließer Schützen bei der Pontlatzbrücke, gegen die Bayern und Franzosen ausgezeichnet. Gemeinsam mit Truppen aus Landeck, Laudeck und Pfunds errichteten sie am Fließerberg Steinlawinen. Eine Kette von Schützen wartete auf die Feinde und überrumpelten sie, mit Steinen und Kanonen. Viele wurden gefangen genommen und auf dem Schloss Biedenegg in Fließ interniert.
Auch 1809 haben sich die Fließer Schützen um ihr Heimatland eingesetzt. Den
Feinden, meist Sachsen und Bayern unter französischer Führung, gelang es, durch
das Oberinntal bis vor Prutz vorzudringen. Dort wurden sie von dem Bauern und
Schützen aufgehalten. Im Tullenfeld haben die Hauptkämpfe stattgefunden: die
Feinde wurden erfolgreich bekämpft. Einige wollten sich durch einen Rückzug
nach Landeck retten. Sie wurden jedoch bei der Pontlatzer Brücke von
Steinlawinen, die unter anderem auch die Fließer Schützen vorbereitet hatten,
überrascht und die meisten wurden getötet. Die Schützenkompanie Fließ besitzt
heute roch eine Trommel der Franzosen aus den Pontlatzkämpfen.
Auch in der dritten Bergisel Schlacht in Innsbruck hielten Landecker Kompanien
in Hötting die Stellung, darunter 167 Mann aus Fließ unter Hauptmann Peter
Grissemann. Eine andere Kompanie aus Fließ zog unter Hauptmann Alois Anton
Vischer von Rosenburg in die Schlacht. Es wird erzählt, dass er am Maria
Namensfeste bei der grossen Prozession durch die Quaderäcker immer auf dem Ross
reitend die Kompanie kommandiert habe. Später war Kassian Schlapp von
Schatzerberg viele Jahre Schützenhauptmann, der ebenfalls auf die Pferde vor
seiner Kompanie geritten sei.
Seit den 1870er Jahren kommandierte der aus dem Krieg heimgekehrte Offizier
Benedikt Knabl, Kaufmann, Gastwirt und Postmeister, die Schützen. Beim grossen
Schützenfest 1885 in Innsbruck hatte er mit Kaiser Franz Josef eine kurze
Besprechung. Nach seinem Tode übernahmen der Gastwirt Nikolaus Juen, später
Wilhelm Kneringer und nach dem ersten Weltkrieg der Gastwirt von der „Traube“
Franz Schütz die Führung und Leitung der Schützenkompanie. Bis zum Beginn des
2. Weltkrieges war der Bauer und Maurer Otto Gitterle aus Fließ – Urgen der
Hauptmann.
1950 erfolgte die Wiedergründung der Schützenkompanie Fließ .
Gründungsmitglieder Morherr Alois, Schranz Josef, Mair Engelbert, Schmid
Alois, Geiger Johann, Walch Franz, Mallaun Alois, Juen Eduard und Kathrein
Alois.
Hauptmänner:
1950-1955: Otto Gitterle
1955 bis 1971: Morherr Alois
1971 bis 2012: Unterkircher Robert
2012 bis 2024: Unterkircher Stefan
seit 2024: Wille Thomas
Obmänner:
1950 bis 1989: Wille Alfred
1989 bis 2003: Gfall Josef
2003 bis 2012: Unterkircher Stefan
2012 bis 2021: Wille Thomas
seit 2021: Gruber Walter
- Schlosssiedlung 33
- 6521 Fließ