Wann die Schützenkompanie Grins-Pians gegründet wurde, ist nicht mehr genau feststellbar. Die diesbezüglichen Unterlagen dürften dem Großbrand im Jahre 1945 zum Opfer gefallen sein. Glücklicherweise ist ein Protokollbuch erhalten blieben.
Laut diesem Protokollbuch wurde im Gasthof „Engel“, dem heutigen Gasthof Maultasch, am 26.12.1928 eine Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen abgehalten.
Bis zum Jahre 1938 ist die Schützenkompanie regelmäßig
ausgerückt und hat ihre Aufgabe treu erfüllt.
Während des 2. Weltkrieges rückte die Kompanie nicht mehr aus. Der Großteil der Schützen stand an den verschiedensten Fronten.
Auf Grund einer Anregung des seinerzeitigen Bürgermeisters Dr. Albert Nöbl wurde im Sommer 1947 wieder die erste Jahreshauptversammlung abgehalten. Trachten, Gewehre, Säbel usw. waren dem Grossbrand zum Opfer gefallen. Die Kompanie musste neu fomiert und aufgebaut werden. Laut Eintragung im Protokollbuch hat die Schützenkompanie durch Theateraufführungen (z.B. „Der Räuber vom Glockenhof“) und mit Unterstützung der Gemeinde und der Bevölkerung die Anschaffung der Trachten finanziert. Am 03.10.1948 rückte die Schützenkompanie Grins zur feierlichen Einweihung unseres Dorfes erstmals nach dem Kriege wieder aus. Die Kompanie war mit alten Kaiserjägertrachten (schwarze Kniehose, graue Röcke) und Schweizer Karabinern versehen.
Dass die Gründung der Schützenkompanie Grins–Pians schon viel früher war, darf mit Sicherheit angenommen werden. Auf der alten Fahne, die sich noch im Besitz der Kompanie befindet, ist die Jahreszahl 1796 eingestickt. Im Jahre 1848 marschierten bei den Erbhuldigungsfeiern in Innsbruck Schützen aus Grins, begleitet von einer „Musibande“ (Musikkapelle) mit. Erzherzog Ferdinand hat im Jahre 1874 den Schützenmännern von Grins-Pians einen Silberpokal gestiftet. Dieser ist im Besitze der Schützenkompanie Grins und trägt folgende Inschrift: „Seine Kais. Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand dem K. u. K. Schießstande Grins-Pians 1874“. Zwei alte Kompaniefotos von 1888 sind noch erhalten geblieben. Im Jahre 1809 stellten sich auch Schützen von Grins-Pians und waren an den verschiedensten Kämpfen beteiligt.
Wie bereits erwähnt, war die Kompanie bis zum Jahre 1958 mit den grauen Kaiserjägertrachten ausgestattet. Am 8.9.1958 wurde die neue Tracht feierlich eingeweiht (brauner Rock, schwarze Hose, weisse Stutzen, rotes Leibchen, schwarzer Hut). Am 13.09.1959 marschierte unsere Kompanie gemeinsam mit der Musikkapelle Grins beim Landesfestumzug (1809 – 1959) in der Landeshauptstadt Innsbruck mit.
Im Jahre 1972 entschloss sich die Kompanie eine neue Fahne „getreu der alten Fahne“ anfertigen zu lassen. Die Fahne wurde von Ordensschwestern in Handarbeit gestickt und am 3. Juni 1973 geweiht.
Der grösste Wunsch der Schützen, die Errichtung eines Schützenheimes, ging 1976 in Erfüllung. Dank der Unterstützung der Gemeinde Grins wurde aus 2 Kellerräumen in unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden ein schmuckes Heim. Am 30.04.1976 wurde das neue Heim von Pfarrer Gotthard Auderer gesegnet.
In den weiteren Jahren wurden mit grossem finanziellem Aufwand die Trachten erneuert und ergänzt. So wurden 1983 für die ganze Kompanie ein Hutschmuck (weisse Hahnenfeder) sowie Trachtenschuhe gekauft.
Ein weiterer Meilenstein in unserer Kompaniegeschichte ist sicherlich die Eröffnung des erweiterten Schützenheimes mit den 5 neuen Schiessständen im „alten“ Heim im Herbst 1994.
Anlässlich der 200-Jahrfeier unserer Kompanie wurde uns die Ausrichtung des Bezirksschützenfestes im Jahre 1996 übertragen.
Seit 2018 befindet sich die Kompanie unter der Führung von Hauptmann Stefan Spiss
- HNr. 66a
- 6591 Grins