Tirol Lexikon

SK Landeck
Schützenkompanie Landeck
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Die erste urkundliche Erwähnung der Landecker Schützen findet sich in einer Belobigungsurkunde vom 19. Juli 1487.
Damals zogen für Erzherzog Sigmund „den Münzreichen“ auch Aufgebote der Landgerichte Landeck, Ried und Laudegg in den Krieg gegen die Republik Venedig an die Südgrenze des Fürstentums Trient.
Das erste bildliche Dokument des Bestehens einer Schützenkompanie in Landeck ist ein Ölgemälde von 1766, welches sich im Altarraum der Stadtpfarrkirche Landeck befindet.
Das Bild zeigt die Rosariprozession vor der Kirche in Landeck-Angedair, bei der unter anderem auch etwa 25 Schützen teilnehmen.

 Die weitere Geschichte der Landecker Schützen ist untrennbar mit der Geschichte des Landes Tirol verbunden. Bereits 1632 konnte das Gericht Landeck 261 gut ausgerüstete Schützen zur Verteidigung der Nordgrenzen des Landes an die Ehrenberger Klause entsenden.

Eine besondere Bewährungsprobe für die Landecker Schützen waren 1703 die Kämpfe an der Gerberbrücke und bei Pontlatz gegen die eindringenden Bayern und Franzosen im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714). Am 1. Juli 1703 wurden die Bayern in der Schlucht vor Pontlatz vernichtend geschlagen. Die hierauf nach Landeck zurück fliehenden Truppen wurden vom Landecker Landsturm unter dem Kommando von Dominikus Tasch an der Gerberbrücke empfangen. Die Schützen hatten hinter der Brücke einen Nussbaum quer über die Strasse gefällt und damit dem Feind den Weg versperrt. Der glänzende Sieg der Oberinntaler ermutigte das ganze Land, und die Bayern erlitten am 17. Juli 1703 am Brenner eine entscheidende Niederlage.

Eine Gedenktafel in weissem Marmor an der südlichen Ortsausfahrt von Landeck erinnert an diese Kämpfe.

An den Freiheitskämpfen 1809 war ebenfalls ein starkes Kontingent von Oberinntaler Schützen massgeblich beteiligt. In den 4 Bergiselschlachten waren jeweils 3 über 100 Mann starke Schützenkompanien aus dem Gerichtsbezirk Landeck im Einsatz.

Im Jahr 1848 zog eine „Schützenkompanie Landeck“ unter Hptm. Anton Kolb am Tonale und im Val Sugana in den Kampf um die Südgrenze des Landes.

Als am 22. Juli 1866 eine italienische Armee unter General Medici durch das Val Sugana vorrückte, hielt bei Le Tezze die nur 116 Mann starke Schützenkompanie Landeck unter dem Kommando von Hptm. Nikolaus Wachter gemeinsam mit einigen regulären Soldaten der kaiserlichen Armee die zahlenmässig weit überlegenen Italiener 2 Stunden lang auf. Jeden Schritt mussten sich die Italiener gegen die wackeren Tiroler erkämpfen. 10 Landecker Schützen fielen damals in diesem ungleichen Kampf. 1869 wurde von den Landecker Schützen mit Hilfe einer Spende von Kaiser Franz Joseph auf dem Landecker Friedhof die sogenannte Landesverteidigungskapelle des Bezirkes Landeck („Herz-Jesu Kapelle“) errichtet, die an die gefallenen Landecker Schützen erinnert. Zum 150-Jahr-Jubiläum 2019 wurde die Herz-Jesu-Kapelle vollständig restauriert und der Innenraum wieder in seinen ursprünglichen Zustand und die originale Farbgestaltung versetzt.

Die neuere Geschichte der Schützenkompanie Landeck beginnt mit der Gründung der Reservistenkolonne Landeck in den Jahren 1896-98. Deren Hauptzweck war die Hilfeleistung für Kriegshinterbliebene sowie die Pflege des Schützenbrauchs. Am 1. November 1925 erfolgte die statutengemässe Umbenennung der Reservistenkolonne in Schützenkompanie Landeck.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs waren es gerade die Oberinntaler Schützen, die für die Reorganisation der ehemaligen Schützenkompanien eintraten. Ob seiner Verdienste besonders erwähnt werden muss hier der spätere Bezirksmajor und Regimentskommandant Josef Roilo, der auch Mitglied der Schützenkompanie Landeck war. Von 1946 bis 1952 war Michael Krismer Schützenhauptmann, von 1952 bis 1955 kommandierte Ferdinand Gruber die Landecker Kompanie.

 Im Jahre 1956 wurde die Schützenkompanie Landeck neu zusammengestellt. Die Schützen erhielten neue Trachtenröcke, getreu dem Prozessionsbild von 1766. Von der neu aufgestellten Schützenkompanie Landeck wurde am 3. Juni 1956 Erwin Schönherr zum Hauptmann gewählt, der als einer der längst dienenden Tiroler Schützenkommandanten 38 Jahre hindurch dieses Ehrenamt bekleidete und in einmaliger Weise ausführte. Ihm folgte durch einstimmige Wahl der Kompanie im Jänner 1994 sein Sohn Mag. Bruno Schönherr als Landecker Hauptmann.

 Von 1972 bis 1997 führte Alfred Spiss als Obmann die organisatorischen Geschicke der Kompanie. Bei der Generalversammlung 1997 übergab Alfred Spiss aus gesundheitlichen Gründen die Obmannschaft an Josef Graber, der seither das Amt des Obmannes in umsichtiger und ausserordentlich bedachter Weise ausfüllt.

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