Geschichte des BTSK
Geschichte des Bundes der Tiroler Schützenkompanien
Der Bund der Tiroler Schützenkompanien feiert 2025 sein 75-jähriges Bestehen als Landesverband. In diesen bald 75 Jahren hat der Bund mit seinen 235 Kompanien viel bewegt. Unsere Schützen haben unser Land Tirol – weit über die Grenzen hinweg – repräsentiert, exakt und schneidig. Wir Schützen sind stolz auf unser Land Tirol – und Tirol kann stolz auf seine Schützen sein!
Die Geschichte der Tiroler Schützen reicht bis ins Mittelalter zurück. Bereits im 13. Jahrhundert gab es in Tirol eine Ständevertretung, in der nicht nur der Adel und die Geistlichkeit vertreten waren, sondern eben auch Bürger und Bauern. So hatten auch sie an der Regierung des Landes Anteil. Und mit der vorherrschenden Waffenfreiheit, erwuchs neben diesem Recht, auch eine Pflicht: Mit dem Recht der politischen Mitbestimmung übernahm die Bevölkerung auch die Verpflichtung, die Heimat und das Land zu schützen und zu verteidigen.
75 Jahre Bund der Tiroler Schützenkompanien und 50 Jahre Alpenregion der Schützen
75 Jahre Bund und 50 Jahre Alpenregion sollen am Samstag 11 Mai 2025 in einem gemeinsamen Festakt im Zuge der Bundesversammlung des BTSK würdigt gefeiert werden.
70 Jahre Bund der Tiroler Schützenkompanien
„Nur wer weiß, woher er kommt, weiß wohin er geht.“ – Anlässlich des 70 Jährigen Bestehens des Bundes der Tiroler Schützenkompanien (1950-2020) – werden die sieben Jahrzehnte eindrucksvoll mit Bildern, Zitaten und Wissenswertem in einem Film aufgearbeitet. Das Bestandsjubiläum begehen die Tiroler Schützen mit einem Schweif über die Bundesgeschichte bis hin zum Ausblick auf das heurige Jahr. Von der Herkunft der Werteorientierung bis hin zur jüngeren Vergangenheit mit der Vertiefung der Grundsätze in Form der Ausarbeitung der 11 Leitmotive.
Reflexionsprozess der Tiroler Schützen „Nachdenken über uns“ - 11 Leitmotive
In den Jahren 2016, 2017 und 2018 wurde der großangelegten Reflexionsprozess der Tiroler Schützen „Nachdenken über uns“ erfolgreich abgeschlossen. 11 Leitmotive sind nach intensiven und breitgeführten Diskussionen, darauf eingehenden Arbeitssitzungen und der gewissenhaften Auseinandersetzung mit brennenden und aktuellen Themen das Ergebnis dieses Nachdenkprozesses.
Die 11 Leitmotive geben den Schützen und Marketenderinnen Orientierung im Denken und Handeln, sowie in der Arbeit für unsere gemeinsame Heimat Tirol. Diese Leitmotive bilden ergänzend zu den Grundsätzen der Tiroler Schützen die Basis für unsere Wertehaltung und unser Miteinander innerhalb unserer Kompanien und unserer Gesellschaft.
Gedenkaktion „An der Front“
1915-2015. 100 Jahre Kriegseintritt Italiens im Ersten Weltkrieg. Zugleich 70 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg. Mit der Aufstellung der Gedenkkreuze dieser Aktion entlang der Dolomitenfront wurde den Opfern dieses Krieges gedacht. 2017 brachte der Bundesbildungsoffizier Mjr. Hartwig Röck ein Wanderbuch zu 67 Gedenkkreuzen heraus.
Umstrukturierung und Neu-Gründung des „Verband Tiroler Schützen“
Am 26. November 2011 wurde der „Gesamttiroler Schützenbund – Europäische Region Tirol“ in den neuen Verband „Tiroler Schützen“ übergeführt, um mit der erneuerten Struktur die Zusammenarbeit weiter zu stärken und künftigen Herausforderungen besser begegnen zu können. Die Geschäftsführung des Verbands wechselt jährlich zwischen den 3 Bünden, Bund der Tiroler Schützenkompanien, Südtiroler Schützenbund und Welschtiroler Schützenbund.
Landesfestumzug in Innsbruck - 200 Jahre Tiroler Freiheitskampf
200 Jahr Jubiläum des Tiroler Freiheitskampfes – Als ein Höhepunkt des Gedenkjahres 2009 unter dem Motto „Geschichte trifft Zukunft“ fand am 20. September 2009 der Landesfestumzug statt. Über 70.000 ZuschauerInnen verfolgten die knapp fünfstündige Parade mit 30.000 TeilnehmerInnen aus über 1.000 Schützenkompanien, Abordnungen und Traditionsverbänden.
Gründung des „Gesamttiroler Schützenbund – Europäische Region Tirol“
Am 17. September 1995 haben in Innsbruck die Schützenbünde des historischen Tirol ihren Zusammenschluss in Form einer Dachorganisation besiegelt. (Bund der Tiroler Schützenkompanien, Südtiroler Schützenbund und Welschtiroler Schützenbund)
Landesfestumzug in Innsbruck - 175 Jahre Tiroler Freiheitskampf
In der öffentlichen Erinnerung spielte auch 1984 das Thema „Südtirol" im Rahmen der Feierlichkeiten (175-Jahrfeier) eine gewisse, wenn auch im Vergleich zu 1959 deutlich reduzierte Rolle. Bei dem großen Landesfestzug am 9. September 1984 in Innsbruck kam es wieder zum Mitführen einer Dornenkrone, was innerhalb Tirols Diskussionen und Verstimmungen zwischen Österreich und Italien zur Folge hatte. Unter den 34.000 aktiven Teilnehmern befanden sich erneut viele Südtiroler. Der prächtige Festzug folgte einer drei Kilometer langen Route durch die Straßen der Landeshauptstadt, vor den Augen von nahezu 100.000 Zuschauern, unter ihnen Landeshauptmann Eduard Wallnöfer mit zahlreichen Ehrengästen wie Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, Bundeskanzler Fred Sinowatz und Landeshauptmann Silvius Magnago aus Südtirol.
Gründung der Alpenregion der Schützen
Die offizielle Gründung der Alpenregion der Schützen erfolgte am 13.04.1975 in der Dogana des Kongresshauses in Innsbruck anlässlich der 25-Jahrfeier des Bundes der Tiroler Schützenkompanien. Das gemeinsame Fundament aller Schützenkompanien ist das öffenliche Bekenntnis zu einem christlichen, abendländischen Weltbild, der Einsatz für die Anliegen der angestammten Heimat und das Volkstum, sowie die Erhaltung des Schützenbrauchtums. Die kameradschaftliche Annäherung über die Grenzen hinweg bewog die damaligen Führungspersonen Landeskommandant Hofrat Dr. Walter Zebisch vom Bund der Tiroler Schützenkompanien, den Landeshauptmann der Bayerischen Gebirgsschützen-Kompanien Georg Hager-Sternecker und den Landeskommandanten des Südtiroler Schützenbundes Senator Dr. Karl Mitterdorfer, den Abschluss eines offiziellen Bündnisses der Schützen im Alpenraum vorzuschlagen.
Übergabe der erneuerten „Bundesstandarte“ an die Tiroler Schützen
Mit dem neuerlichen Aufblühen des Tiroler Schützenwesens in der Nachkriegszeit wurde der Wunsch nach einem gemeinsamen Feldzeichen als Ausdruck von Geschlossenheit und Einheit aller Tiroler Schützenkompanien immer lauter. An der Aufnahme dieses Banners als Bundesstandarte war der damalige Adjutant und spätere Landeskommandant, Hofrat Dr. Walter Zebisch, wesentlich beteiligt. Am 26. Mai 1963, im Zuge der 600-jährigen Zugehörigkeit Tirols zu Österreich, wurde die erneuerte Standarte von Landeshauptmann Dr. Hans Tschiggfrey als „Bundesstandarte“ den Schützen übergeben. So ist dieses Banner ein Denkmal der Tiroler Geschichte geworden und ist heute das Symbol für die Schützen dieses Landes! Die Bundesstandarte rückt nur zu ausgewählten Veranstaltungen von landesweiter Bedeutung aus.
Landesfestumzug in Innsbruck - 150 Jahre Tiroler Freiheitskampf
Den Höhepunkt der offiziellen Feierlichkeiten 1959 (150-Jahrfeier) bildete der Festumzug in Innsbruck am 13. September 1959 mit rund 25.600 Schützen und Musikanten aus allen Landesteilen – etwa 3.000 Teilnehmer kamen aus Südtirol. An der Spitze wurde eine „Dornenkrone" mitgetragen als Zeichen für „den Schmerz des Tiroler Volkes über die gewaltsame Trennung des Landes". Über 150.000 Zuschauer säumten die Straßen, 7.000 Tribünensitze standen zur Verfügung. Zu den Ehrengästen, die Landeshauptmann Hans Tschiggfrey begrüßen konnte, zählten Bundespräsident Adolf Schärf, Fürst Franz Josef von Liechtenstein, Bundeskanzler Julius Raab sowie Regionalratspräsident Silvius Magnago aus Südtirol. In diesem großen Festumzug manifestierte sich eine Rückbesinnung auf die historische Landeseinheit Tirols zu beiden Seiten des Brenners.
Angelobung des Landesverbandsausschusses
Am 20. April 1950 erfolgte im Gasthof Sailer in der Innsbrucker Adamgasse schließlich die feierliche Angelobung des Landesverbandsausschusses. Im Rahmen dieser Sitzung stellte der Landeskurat der Schützen, Monsignore Prof. Dr. Franz Kolb, den Antrag, den Namen des Landesverbandes in „Bund der Tiroler Schützenkompanien“ abzuändern, da dies eine echt tirolerische Benennung sei … Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen und dieser Name ist bis zum heutigen Tag unverändert geblieben
Wiederherstellung des Bezirksschützenbundes Innsbruck-Stadt und Land
Nach einigen Vorbesprechungen im Dezember 1949 und im Jänner 1950 wurde zur Wiederherstellung des Bezirksschützenbundes Innsbruck-Stadt und Land die konstituierende Versammlung auf den 22. Jänner 1950 um 10 Uhr Vormittag im Gasthof Haymon in Wilten einberufen. In dieser Sitzung wurde beschlossen, ein Rundschreiben an alle Gemeinden zu senden, ergänzt um ein Geleitwort des Referenten in der Landesregierung, Dr. Josef Schumacher: „Als von der Landesregierung bestellter Referent für das Tiroler Brauchtum habe ich mit besonderer Befriedung die Gründung des Bezirksschützenbundes Innsbruck-Stadt und Land zur Kenntnis genommen. Es haben sich damit die Schützenkompanien Mitteltirols zusammengefunden, wie dies bereits im Oberinntal geschehen ist … Zusammenhalten wollen wir, zum Nutzen unserer Kompanien und damit zur Förderung des Tiroler Brauchtums, zum Wohle unserer geliebten Heimat!“
Erste Wiedergründung von Kompanien
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs begannen nach und nach in den Gemeinden und Städten Kameraden damit die Schützenkompanien wiederzugründen, diese Phase dauert ca. bis 1954 an.
Schützen in der NS Zeit
1938 wurde das Tiroler Schützenwiesen teilweise auf Eis gelegt. Ein Teil der Kompanien wurde verboten, ein anderer Teil für die Zwecke des Nationalsozialismus instrumentalisiert. Die Tiroler Schützen haben sich mit dieser Zeit intensiv auseinandergesetzt und die Gleichnisse dieser Zeit in einem Buch von Michael Forcher – „Die Tiroler Schützen in der NS- Zeit“ aufgearbeitet.
Landesfestumzug in Innsbruck - 125 Jahre Tiroler Freiheitskampf
25 Jahre nach dem 100 Jahr Jubiläum war die Welt – aber auch Tirol – ganz anders geworden. Im österreichischen Ständestaat waren bereits die grauen Wolken des aufkommenden Nationalsozialismus zu erkennen. Anfang September 1934 beging man in Innsbruck daher keine Jubel-, sondern eine Gedächtnisfeier für das Jahr 1809 (125-Jahrfeier). Der eigentliche Festtag, der 2. September 1934, wurde mit einer Feier vor dem Andreas Hofer-Denkmal am Bergisel eröffnet und mit einer Feldmesse auf der Ferrariwiese oberhalb von Innsbruck fortgesetzt, nach der u.a. Bundeskanzler Kurt Schuschnigg eine Rede hielt. Den Höhepunkt und Abschluss bildete der größte Festzug, den die Landeshauptstadt je gesehen hatte. Er zog vier Stunden lang an der Hofburg vorbei. 53.000 Teilnehmer, darunter 240 Musikkapellen, boten ein farbenprächtiges Spektakel.
Teilung Tirols
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie Österreich-Ungarn war auch Tirol betroffen und wurde im Jahre 1919 durch den Vertrag von St. Germain geteilt: Nordtirol und Osttirol (das heutige Bundesland Tirol) verblieben bzw. gehörten fortan zur neuen Republik Österreich. Südtirol und Welschtirol, die bis auf wenige abgetrennte Gemeinden die heutige Autonome Region Trentino-Südtirol bilden, wurden im November 1918 militärisch besetzt und kamen 1919/20 auch formal zum Königreich Italien.
Ende 1. Weltkrieg
Mit dem Ende des ersten Weltkriegs und dem damit Verbundenen Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde auch das Tirol Landlibell nicht mehr fortgeschrieben.
Erster Weltkrieg
Auf die Tiroler Schützen waren an der Verteidigung der Grenzen der österreichischen Monarchie and der Dolomitenfront beteiligt. Mit der Aufstellung der Gedenkkreuze der Aktion „An der Front“ 2015 wurde dieser Dolomitenfront und den Opfern dieses Krieges gedacht.
Landesfestumzug in Innsbruck 100 Jahre Tiroler Freiheitskampf
Noch zu Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie erreichte die Begeisterung für den Tiroler Freiheitskampf von 1809 ihren Höhepunkt in der jubelhaften Jahrhundertfeier, die mit ungemeinem Aufwand als Treuegelöbnis der Tiroler an das Herrscherhaus Habsburg inszeniert wurde. Als sich am 29. August 1909 der große Festzug mit ca. 30.000 Schützen und Veteranen durch die Straßen Innsbrucks bewegte, wurde die Anwesenheit des Kaisers Franz Joseph I. als der tatsächliche Höhepunkt empfunden.
Tiroler Volksaufstand / Freiheitskampf
Im Frühjahr 1809 erklärten Österreich und England Frankreich den Krieg. Auch die Tiroler erhoben sich gegen die verhassten Bayern und Franzosen. In Wien wurde mit den Anführern des Tiroler Widerstandes unter Andreas Hofer der Aufstand beschlossen. In den ersten drei Schlachten am Bergisel war der Tiroler Landsturm gegen die bayerische Besatzung erfolgreich. Innsbruck wurde kurz zurückerobert. Im Frieden von Schönbrunn am 14. Oktober 1809 verzichtete aber dann Kaiser Franz I. auf Tirol. Es kam – ohne Unterstützung aus Wien – am 1. November 1809 zur vierten und letzten Bergiselschlacht. Der Tiroler Aufstand wurde dabei niedergeschlagen.
Herz-Jesu-Gelöbnis des Landes Tirol
Angesichts der Bedrohung Tirols durch die Truppen Napoleons beschloss der engere Ausschuss der Tiroler Landesstände am 01.Juni 1796 auf Vorschlag des Abtes Sebastian Stöckl (Stift Stams), das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen, um göttlichen Beistand zu erhalten. Sie gelobten, das Herz-Jesu-Fest jährlich im ganzen Land mit einem feierlichen Hochamt zu würdigen.
Tiroler Landlibell
Im verfassungsrechtlichen Sinn entscheidend – und für das Tiroler Schützenwesen essentiell – war schließlich die Erlassung des Tiroler Landlibells durch Kaiser Maximilian I. Die am 23. Juni 1511 besiegelte Urkunde legte im Einvernehmen mit den Tiroler Landständen fest, dass die Stände zur Verteidigung des Landes Kriegsdienste zu leisten hatten. Somit bildete das Landlibell einen Teil der Tiroler Landesverfassung und regelte die Ausgestaltung des Militär- und Schützenwesens in unserem Land. Seine Gültigkeit und Fortschreibung erstreckte sich bis ins Jahr 1918.
Vierteleinteilung der gefürsteten Grafschaft Tirol
Die Vierteleinteilung des Landes Tirol geht historisch auf das Jahr 1479 zurück. Damals hat man durch diese Maßnahme die Verteidigungsbereitschaft im Land gestärkt. Die regionalen Abgrenzungen waren im historischen Tirol allerdings andere, als heute gebräuchlich. Die Einteilung in 18 Viertel und Distrikte organisierte die schnelle Mobilmachung im Kriegsfall an den vorgegebenen Sammelplätzen.
Mit dem Erlass immer neuer Wehrverfassungen rückte die Einteilung in diese Viertel und Distrikte immer mehr in den Hintergrund der militärischen Pläne zur Verteidigung des Landes.
Neue Wehrordnung für Tirol
Herzog Friedrich IV. schuf 1416 eine neue Wehrordnung für Tirol, in der das Aufgebot der Tiroler Bevölkerung verankert war.
Älteste deutschsprachige ständische Verfassung in Tirol
1323 legte der Tiroler Landtag in der ältesten deutschsprachigen ständischen Verfassung die Landesverteidigung so fest, dass im Notfall alle wehrhaften und tauglichen Männer aufgeboten werden konnten.