Burgruine Ehrenberg

Burgruine Ehrenberg

 

Die Überreste dieser eindrucksvollen mittelalterlichen Burganlage zeugen von einer bewegten Geschichte. Das Burgenensemble „Burgenwelt Ehrenberg“ umfasst mehrere Festungsanlagen und zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Region.

Die Burg Ehrenberg, deren Errichtung auf Graf Meinhard II. zurückgeht, wurde 1296 erstmals urkundlich erwähnt. Sie diente als strategische Wehranlage an der wichtigen Handelsroute über den Fernpass, die das Tiroler Inntal mit Süddeutschland verbindet. Die Lage der Burg an der Talenge beim Katzenberg bot eine hervorragende Kontrolle über die damaligen Handelswege und sollte diese Nord-Süd-Verbindung sichern. Bereits 1317 wurde erstmals die Klause als Talsperre erwähnt, die im Laufe der Jahrhunderte zu einer mächtigen Verteidigungsanlage mit vier Eckbastionen und einem vorgelagerten Hornwerk samt Zugbrücke ausgebaut wurde. Die Klause war jedoch nicht nur eine militärische Talsperre, sondern auch Zollstation und Taverne für Reisende und Passanten.

1639 ließ Landesfürstin Claudia de´ Medici das Fort Claudia errichten, eine Festung auf dem Falkenberg, der gegenüber von Ehrenberg auf der anderen Talseite liegt. Nach den Erfahrungen im Spanischen Erbfolgekrieg wurde ab 1703 der Schlosskopf mit Palisaden befestigt und ab 1733 ernsthaft als Festung ausgebaut. Diese jüngste und größte Verteidigungsanlage Ehrenbergs ist gleichzeitig die höchstgelegene barocke Festungsanlage der Alpen.

Die Burg erlebte eine wechselvolle Geschichte mit Eroberungen und Rückeroberungen, verlor jedoch zunehmend an militärischer Bedeutung und wurde 1782 aufgelassen und versteigert.

Es folgten 200 Jahre des Verfalls, ein „Dornröschenschlaf“, der mit Friedel Schennach in den 1970er Jahren enden sollte, indem er mit seinen Burgfreunden erste Initiativen zur Erhaltung des kulturellen Erbes setzte. 1998 begannen weitere Erhaltungsarbeiten, als die Gemeinde Breitenwang einen inneren Wehrgang errichtete. Der Architekt Armin Walch (u.a. Geschäftsführer der Burgenwelt Ehrenberg) entwickelte 2003 einen durchaus visionären Masterplan, der seitdem die Grundlage für die Erhaltung, Sanierung und Inszenierung des Festungsensembles Ehrenberg sowie die kulturtouristische Nutzung der Anlagen bildet. Der Masterplan von Walch sah den Bau einer Veranstaltungsarena und die Einrichtung eines Museums im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Klause vor. Seit 2006 zieht die interaktive Dauerausstellung „Dem Ritter auf der Spur“ Jung und Alt an, um das Mittelalter mit allen Sinnen zu erleben.

Eines der beeindruckendsten und modernsten Elemente der Burgenwelt Ehrenberg ist die Highline179. Diese spektakuläre Fußgängerhängebrücke, eröffnet 2014, verbindet die Ruinen der Burg Ehrenberg mit dem gegenüberliegenden Fort Claudia. Mit einer Länge von 406 Metern und einer Höhe von 114 Metern über dem Tal gilt sie als eine der längsten Fußgängerhängebrücken der Welt.

Das erklärte Ziel des Vereins – Erhaltung, Sanierung und Zugänglichmachung der Anlage – wird seit der Gründung konsequent umgesetzt. Seit 2024 ist das Burgenensemble trotz der exponierten Topografie, über einen ca. 1 km langen, barrierefreien Themenweg auch für Menschen mit Einschränkungen zugänglich.

LUMAGICA Reutte verwandelt die Burglandschaft jedes Jahr unter dem Motto „Ritter Rüdigers Gruselburg“ in einen zauberhaften Lichterpark. Inmitten leuchtender Installationen, eingebettet in sphärische Klänge und die winterliche, nächtliche Natur der Burgruine, können sich die Besucher*innen auf dem Lichtparcours verzaubern lassen. – LUMAGICA REUTTE FINDET VON NOVEMBER BIS FEBRUAR AUF DER BURGRUINE EHRENBERG STATT.

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